Ein außergewöhnliches musikalisches Ereignis erlebten rund 800 Konzertbesucher als am Samstagabend das Symphonische Blasorchester Volkach unter der Leitung von Manuel Scheuring sowohl die Filmmusik zu „Der Herr der Ringe“ als auch die berühmteste Symphonie für Blasorchester „The Lord oft he Rings“ von Johan de Meij in der Mainschleifenhalle zu Gehör brachte.
„Der Herr der Ringe“ – das Buch von J. R. R. Tolkien und die Filme sind weltbekannt, die Filmmusik haben viele Menschen im Ohr. Diese Musik selbst zu spielen ist für viele Musiker alleine schon ein besonderes Musikerlebnis. Gesteigert wird diese Besonderheit noch, wenn man dazu noch die Symphonie für Blasorchester mit dem gleichen Titel von Johan de Meij spielen kann. Dieses Programm hatte wohl den Nerv der Zuhörenden getroffen, in der Mainschleifenhalle mussten noch zusätzliche Stühle aufgestellt werden. Mit so viel Interesse hatte niemand gerechnet und die Spannung war bei den Musikern hinter der Bühne schon vor Beginn des Konzerts intensiv spürbar.
Dirigent Manuel Scheuring begrüßte das Publikum und skizzierte das Programm des Abends. Die Kronacher Malerin Ulrike Mahr hätte live zu den fünf Sätzen der Symphonie Bilder malen sollen. Sie musste allerdings leider kurzfristig krankheitsbedingt absagen, so dass der Dirigent das Publikum aufforderte, sich in die Welt von Gandalf, Gollum, Frodo und Sam zu versetzen und Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Er führte in die Filmmusik und Symphonie ein, erklärte die musikalische Gestaltung und erzählte die bekannte Geschichte von „Der Herr der Ringe“.
Daraufhin betrat das etwa 60-köpfige Orchester die Bühne und eröffnete den Abend mit bekannten Melodien aus den ersten beiden Filmen der Trilogie: „Die Gefährten“ und „Die zwei Türme“. Im Arrangement von Jan Valta waren die Melodien und Fanfaren der Filme zu hören, die das Auenland und die Hobbits beschreiben oder die Bindung zwischen Frodo und Sam zeigen.
Nach einer kurzen Pause folgte das Highlight des Abends: Die Aufführung der Symphonie Nr. 1 „The Lord of the Rings“ von Johan de Meij. Die Symphonie erlebte 1988 ihre Uraufführung – 13 Jahre vor Erscheinen des ersten Films. Johan de Meij hat in fünf Sätzen Motive aus dem gleichnamigen Roman verarbeitet. Das Werk gilt als die bekannteste Symphonie für Blasorchester.
Nach den Schlussakkorden brandete minutenlanger, tosender Applaus auf, das Publikum war sichtlich begeistert und feierte diese besondere Leistung des weithin bekannten und anerkannten Volkacher Klangkörpers mit Standing Ovations.
(Veröffentlicht am 18.10.2023, Text: K. Eden/ Foto: Julia Voll)